Forum: Diakonie in Zeiten des Wandels

NÜRNBERG/ ROTHENBURG o.d.T. Die Corona-Pandemie hat die diakonischen Aufgaben neu in den Fokus gerückt. Der Ausgang der Bundestagswahl entscheidet nun unter anderem darüber, wie es mit den sozialpolitischen Themen und Bedingungen weitergeht. Herausforderungen für die kirchliche Diakonie gibt es jedenfalls zahlreiche. Der kda Bayern bietet mit seinem 11. Forum Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt am 1. und 2. Oktober im Tagungszentrum Wildbad in Rothenburg ob der Tauber ein Diskussionsforum im Ringen um eine zukunftsfähige Diakonie.

Nicht nur „systemrelevant“, sondern „lebensrelevant“

Gerade in der Corona-Pandemie stehen diakonische Berufe und Aufgabenfelder besonders im Fokus der Aufmerksamkeit. Viele von ihnen wurden als „systemrelevant“ eingestuft. Dies macht einmal mehr deutlich, wie wichtig die sozialen Berufe für unsere Gesellschaft sind. „Das Wort ‚systemrelevant‘ ist mir hier aber zu sachlich und zu wenig,“ kritisiert Sabine Weingärtner, Pfarrerin und stellvertretende Leiterin beim kda Bayern. „Eigentlich muss es heißen: ‚lebensrelevant‘. Mitarbeitende der sozialdiakonischen Berufe wenden sich immer konkreten Menschen in ihren existenziellen Bedürfnissen und Nöten zu. Für viele sind sie ein wichtiger oder sogar der rettende Ankerpunkt im Leben.“ Das Ergebnis der bevorstehenden Bundestagswahl wird nun auch darüber entscheiden, wie es mit der diakonischen Arbeit und Versorgung in unserem Land weitergeht.

Zahlreiche Herausforderungen für Diakonie

Viele Herausforderungen gilt es in der Politik, aber auch der Diakonie selbst, anzugehen. So macht sich der aktuelle Fachkräftemangel immer deutlicher bemerkbar. Nicht nur Erzieher*innen, sondern auch Kräfte in der Altenpflege oder Heilerziehungspfleger*innen werden dringend gesucht. Statistische Zahlen prognostizieren je nach Studie bis zu einer halben Million fehlender Fachkräfte bis 2030 allein in Pflegeberufen.

Doch das ist nicht die einzige Herausforderung, vor der die diakonischen Einrichtungen derzeit stehen. So haben sie, in einer sich säkularisierenden Gesellschaft und neben einer kleiner werdenden Kirche, neu zu erarbeiten, worin ihr kirchliches Profil besteht. In einer Arbeitswelt, die durch die Digitalisierung nachhaltig transformiert wird, hat die Diakonie zu zeigen, wie diakonisches Handeln im Ineinandergreifen von Digitalem und Analogem für Klienten und Mitarbeiter menschengerecht gelingen kann.

Diakonie als Thema beim 11. Forum Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt

Insbesondere den Fragen einer „glaubwürdigen Diakonie in Zeiten des Wandels“ widmet sich das diesjährige Forum Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt. Am 1. und 2. Oktober diskutieren Vertreter*innen aus Politik, Gesellschaft und Diakonie über die aktuellen Herausforderungen und überlegen, wie ein zukünftiges Profil von Diakonie aussehen kann. Mit dabei sein werden unter anderem Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Inneren, für Sport und Integration (CDU), MdL Alexandra Hiersemann (SPD), der Vorstandsvorsitzende von Diakoneo, Mathias Hartmann, sowie per Video zugeschaltet Diakoniepräsident Ulrich Lilie. Zudem werden Mitarbeitende von Diakoneo einen Einblick in ihren Praxisalltag geben.

Seien auch Sie dabei und diskutieren mit über die aktuellen und künftigene Herausforderungen, vor denen die Diakonie steht! Es sind noch Plätze für das Forum frei.
Zum 11. Forum Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt anmelden

(Foto: RSDI Productions/ Getty Images Signature via Canva)

Solidarität, Wandel der Arbeitswelt, Arbeitsbedingungen, Politik, Gesundheit

Meldungsarchiv

Vorheriger Beitrag
Sand im Getriebe
Nächster Beitrag
Kfz-Handwerk: gibt es genug qualifiziertes Personal?

Ähnliche Beiträge